Deine erste Wohnung: Der Survival-Guide

Endlich raus aus dem Hotel Mama! Der Umzug in die ersten eigenen vier Wände ist für viele der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Was gilt es dabei zu beachten? Wir geben Antworten auf wichtige Fragen und hilfreiche Tipps.

Junge Frau sitzt zwischen Umzugskisten

Aller Anfang ist schwer: Das gilt auch für den ersten Umzug in die eigenen vier Wände. Ob Mietwohnung, Zimmer in Untermiete oder Wohngemeinschaft: Je besser du dich im Vorfeld damit auseinandersetzt, umso entspannter kannst du diesem Schritt entgegensehen.

1. Was ist bei der Wohnungsbesichtigung zu beachten?

Das Wohnungsinserat hat dich angesprochen? Dann steht die Besichtigung an. Am besten machst du dir vorab eine Liste mit den wichtigsten Kriterien (Lage der Zimmer, Ausstattung …). Bei der Besichtigung gehst du jeden Raum einzeln durch. Schau dir alles genau an und achte auch auf Mängel. Sagt dir die Wohnung zu, kannst du zumeist ein Mietanbot unterzeichnen. Darin verpflichtest du dich, die Wohnung zu den angegebenen Konditionen zu mieten. Nimmt der Vermieter dieses an, bekommst du den Zuschlag.

Der Vermieter will vor allem wissen, ob du in der Lage bist, die Miete zu bezahlen. Daher wirst du gebeten, deine Arbeit und dein Einkommen anzugeben. Durch eine Bürgschaft deiner Eltern kannst du dem Vermieter zusichern, dass er verlässlich sein Geld erhält. Das bietet sich dann an, wenn deine eigenen Einkünfte nicht ausreichen – zum Beispiel, weil du noch studierst.

Tipp: Vier Augen sehen mehr: Bitte einen Freund, dich zur Besichtigung zu begleiten. Wenn du vor Ort Fotos machst, hilft dir das später beim Erinnern.


2. Welche Inhalte umfasst der Mietvertrag?

Du hast den Zuschlag für die Wohnung bekommen? Gratulation! Jetzt steht das Unterzeichnen des Mietvertrags an. Falls du ein Mietanbot unterschrieben hast, solltest du die Inhalte des Vertrags damit abgleichen. Darüber hinaus sind vor allem folgende Punkte wichtig:

  • Sind die Angaben zu Miete und Betriebskosten sowie die Wohnfläche korrekt angegeben?
  • Handelt es sich um eine Hauptmiete oder eine Untermiete? Je nachdem unterscheiden sich rechtliche Bedingungen wie der Kündigungsschutz.
  • Wie hoch ist die Kaution? Bei einer Mietwohnung sind Kautionen von bis zu sechs Bruttomieten erlaubt. Üblich sind drei Monatsmieten.
  • Ist der Mietvertrag befristet oder unbefristet? Je nach Vertragsart fallen die Kündigungsfristen unterschiedlich aus.
  • Wurden zusätzlich nutzbare Räume (wie Keller oder Fahrradraum) sowie Ausstattungen (wie Einbauküche) im Mietvertrag festgehalten?

Tipp: Weitere Informationen zu Themen wie Vertragsabschluss, Miethöhe oder Betriebskosten findest du bei der österreichischen Mietervereinigung.

Freunde beim Umzug

Was ist bei einer WG wichtig?

Wer günstig wohnen möchte, ist in einer Wohngemeinschaft gut aufgehoben. Dabei gilt es jedoch grundsätzliche Punkte zu klären:

  • Wer steht im Mietvertrag mit dem Vermieter (Gibt es einen Hauptmieter oder sind alle Mitbewohner eingetragen)? Wie ist die Miete aufgeteilt?
  • Wer kümmert sich um gemeinsame Anschaffungen? Gibt es eine Haushaltskasse?
  • Wer haftet für ausstehende Zahlungen und Schäden?
  • Wie ist die Kündigungsfrist untereinander festgelegt?
  • Was passiert, wenn zum Beispiel der Hauptmieter auszieht? Können die anderen Bewohner in der Wohnung bleiben?
  • Wie werden die anfallenden Nebenkosten (Strom, Heizung, Warmwasser) abgerechnet?

3. Wie läuft die Wohnungsübergabe ab?

Die Wohnung ist gefunden und der Mietvertrag unter Dach und Fach. Bevor du die Wohnungsschlüssel in den Händen hältst, steht die Übergabe an: Dabei gehst du die Wohnung und die dazugehörigen Räume (zum Beispiel den Keller) mit dem Vermieter durch. Gemeinsam unterzeichnet ihr ein Wohnungsübergabeprotokoll. Darin haltet ihr beispielsweise Schäden, die Anzahl der Schlüssel oder Zählerstände für Gas und Wasser fest.

Tipp: Die Besichtigung sollte bei Tageslicht stattfinden. Schau dir Wände, Böden, Fenster und Türen genau an. Mängel hältst du am besten gleich mit Fotos fest.

Papierkram nicht vergessen!

In den ersten drei Tagen nach deinem Umzug musst du dich beim zuständigen Meldeamt anmelden. Das ist für dich kostenlos. Was du dafür brauchst, erfährst du hier: Wohnsitz anmelden. Gib außerdem bei deiner Bank, bei Versicherungen sowie deinem Mobilfunk- und Internetanbieter deine geänderte Anschrift bekannt. Falls du ein Auto hast, solltest du auch dieses ummelden.

4. Welche Kosten kommen mit der Wohnung auf dich zu?

Die eigenen vier Wände sind mit Kosten verbunden. Das beginnt bei der Kaution: Diese bekommst du nach dem Auszug wieder zurück – abzüglich allfälliger Schäden. Wurde die Wohnung von einem Immobilienmakler vermittelt, ist eine Vermittlungsprovision zu bezahlen. Dazu kommen weitere Ausgaben, zum Beispiel fürs Ausmalen oder für neue Möbel.

Bei den laufenden Kosten solltest du einen Sicherheitspuffer einberechnen. Zusätzlich zur Miete und den Betriebskosten fallen Kosten für Strom, Heizung und Warmwasser an (außer ein Teil davon ist in den Betriebskosten enthalten). Dazu kommen deine persönlichen Ausgaben für Internet und Telefonie.

Tipp: Erstelle einen Ausgabenplan. Erfasse alle möglichen Kosten und nimm einen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben hinein. So gehst du sicher, dass du nichts vergisst.
 

5. Wie kannst du dich für finanzielle Überraschungen wappnen?

So schön es ist, sich in der eigenen Wohnung einzurichten: Damit übernimmst du auch Verantwortung. Ereignisse wie Feuer, ein Wasserrohrbruch oder Einbruch können zu hohen Kosten führen. Im Fall der Fälle schützt dich eine Wohnungsversicherung. Auch eine Haftpflichtversicherung ist sinnvoll: Sie deckt Schäden ab, die du bei anderen verursachst. Ein Beispiel sind Beschädigungen im Hausflur beim Umzug. Mit einer Rechtsschutzversicherung kannst du dich bei einem Rechtsstreit rund um die Mietwohnung absichern.

Tipp: Du warst bisher bei deiner Familie mitversichert? Dann erkundige dich, welche Versicherungen weiterlaufen können und wofür du eine eigene Lösung brauchst. Hier findest du attraktive Angebote für deine ersten eigenen Versicherungen.

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